Zurück aus Venedig, Kurztrip aufgrund von akutem Lagerkoller, 1 Tag hin, 2 Tage da, 1 Tag zurück mit der Bahn von München. Ärger: Verlängern ging nicht, da laut Auskunft am Schalter in Santa Lucia keine Reservierungsänderungen für in Deutschland gekaufte Tickets mehr möglich sind (Deutsche Bahn hat Verträge mit italienischer Bahn im Dezember gekündigt, strange things happen). Egal – der Serenissima kanns Wurscht sein, Touristenmangel ist hier ein Fremdwort und deshalb spielt es keine große Rolle, wenn die Germanen Mühe haben, hin- und wegzukommen.

Wurscht ist allerdings nicht gleich Wurscht, womit wir gleich beim Thema sind: Ja, man kann in Venedig richtig lecker essen, weswegen wir (der beste Ehemann von allen) und ich (seit heute frisch gebackene “Blogöse”) einmal mehr in die Vollen langten. Bewährte Kost in der Trattoria Africa (Via Mocenigo Lazzaro 9) welchselbige auf dem Lido zu finden ist. Selbst gemachte Gnochi mit Salciccia, ein feiner Branzino vom Grill, eine Fischvorspeise für eine Person, die drei Leute satt machen kann (der Gatte hatte Mühe, im Anschluss seine Pasta unterzubringen), spritziger Hauswein, etc. etc. und das Ganze für um die 50 Euro.
Getrunken wird in meiner Lieblingsstadt natürlich überall und ab dem frühen Morgen. Der Venezianer trinkt in Maßen, also öfter mal ein kleines Schlückchen. Anders wir Münchner, deshalb gehört mindestens ein “Boozy Lunch” zum Vergnügen dazu. Neuer perfekter Ort dafür: aussteigen an der Vaporetto-Station Giardini (neu-italienisch auf international: Giardini-BIENNALE), ein paar Schritte auf ein goldgelb gestrichenes Häuslein mit blütenüberlappender Pergola zu schreiten, in den Garten eintreten und ein lauschiges Plätzchen besetzen. Das Lokal heißt Paradiso und will natürlich (da auf dem Biennale-Gelände) Kunstverrückte anlocken. Da in diesem Jahr keine Kunst-Biennale ist, ein prima Ort, um fern dem Trubel gepflegt einen (oder mehrerere) zu heben. Dazu gibt es Pizza, Caprese (mit Büffelmozarella!), Salate, Pasta, Fische – alles einwandfrei und nicht zu abgehoben in der Preisgestaltung. Netter Service! Wir konnten den genauen Namen des Etablissements (Il Paradiso? Le Paradiso?) nicht mehr notieren, da wir die Rechnung auf dem Weg ins Hotel verloren haben. Schwankend froher Abgang bei an die 25 Grad. Nix fehlt. Paradies eben.