Die Woche war grenzwertig, weswegen wir um uns zu beruhigen nach Süden blicken, wo sie noch grenzwertiger sind. Ja, die Italiener wählen heute und ja, wir sind gespannt wie die Flitzebögen, wer das Rennen macht. Deshalb lenken wir uns mit einem Ausflug nach Spanien ab, den wir über eine Umleitung nach Großbritannien einschlagen, weil wir unser Chorizo-Stew in der RED entdeckt und sofort nachgekocht haben. Der pikante Eintopf mit der scharfen spanischen Knoblauchwurst hat uns so gut geschmeckt, dass wir Ihnen dieses Rezept nicht vorenthalten können. Spanien hat zudem schon Einiges hinter sich, was die Italiener womöglich noch vor sich haben, weswegen sie auch mal für ihre wundervolle Küche gelobt gehören! Como se dice? Im Süden ist es eben doch schöner als hier.
Sie brauchen für vier Personen: 2 Koch-Chorizo (diese ähneln den italienischen Salsicche,, es gibt auch weichere feste Chorizo, die sich ebenfalls eignen; fragen Sie nach der Schärfe und wählen Sie, was Sie vertragen können!), drei bis vier rote Spitzpaprika (alternativ bereits fertiggegrillte Paprika vom Griechen oder Türken), zwei Hände voll Pimentos, zwei Schalotten, ein Lorbeerblatt, ein Esslöffel Olivenöl, zwei Knoblauchzehen, eine Dose Kichererbsen (400 Gramm), eine Dose oder Glas geschälte Tomaten (400 Gramm), 750 ml Hühnerbrühe oder Gemüsebrühe (Instant Bio tut es) und ein kleiner Bund Petersilie. (Von den Fotos nicht irritieren lassen: Wir haben das Rezept für zwei Personen reduziert, was ein Fehler war, weil wir gerne noch mehr davon schnabuliert hätten und es sich zudem prima einfrieren lässt.)
Entkernen Sie zuerst die Paprika, spülen Sie diese und die Pimentos unter fliessendem Wasser ab und schneiden sie sie dann in schmale Streifen. Braten Sie das Gemüse in einer heißen Pfanne mit ein wenig Olivenöl scharf an, würzen Sie die Paprika mit einem halben bis einem Teelöffel Chipotles – diese geräucherten Jalapenos sind in Pulverform erhältlich und sorgen für das Grillaroma. Garen Sie Paprika und Pimentos auf mittlerer Flamme unter geschlossenem Deckel an die zehn Minuten. Ab und zu wenden oder kurz schütteln, damit das Gemüse zwar angebräunt aber nicht verkohlt wird.
Während dieser Zeit häuten Sie die Chorizo und schneiden Sie dann in dünnere Scheibchen.
Außerdem pellen und hacken Sie sich die Zwiebeln und den Knoblauch schön fein – selbiges stellen Sie in Reichweite, wobei Sie gleich auch ein Lorbeerblatt hinzufügen. Frischer Lorbeer ist wunderbar – sofern Sie – wie wir – ein Bäumchen in der Küche stehen haben, das dort überwintert, bis es hoffentlich bald wieder hinaus darf.
Braten Sie die Chorizo-Scheiben auf höherer Flamme in einer großen und tiefen Bratpfanne an, bis das würzige Fett austritt. Das dauert ein paar Minuten, ab und zu wenden, bis das Fett Farbe annimmt – es sieht schön orange aus. Pfanne von der Platte ziehen und die Wurst mit einem Pfannenheber vorsichtig herausnehmen und in einer Schale platzieren, bis wir sie wieder brauchen.
In der Pfanne mit dem Chorizo-Fett sautieren wir nun unsere Schalotten gemeinsam mit dem Lorbeerblatt und einer guten Prise Meersalz. Und zwar 15 Minuten lang auf kleiner Temperatur und regelmässigem Umrühren, bis die Aromen der Chorizo in die Zwiebeln eingezogen sind. Slow Cooking – bis die Schalotten weich sind.
In der Zwischenzeit gießen Sie die Brühe mit kochendem Wasser auf, öffnen die Dosen und spülen die Kichererbsen in einem Sieb ab.
Sind die Zwiebeln soweit, geben Sie den Knoblauch hinzu und sautieren diesen etwa eine Minute unter Rühren ebenfalls.
Nun hauen Sie die Wurst und die Kichererbsen mitsamt dem Paprika-Pimento-Gemüse in die Pfanne und sautieren das Ganze wiederum so eine Minute lang.
Dann kommen die Tomaten und die Brühe hinzu. Die Tomaten haben Sie (anders als wir) vorher in einige gröbere Stücke geteilt, falls es sich um ganze Exemplare handelt. Wenn Sie Tomatenstücke gekauft haben, können Sie sich diesen Akt sparen.
Lassen Sie den Eintopf nun gute 15 Minuten auf kleinere Flamme köcheln. Ab und zu umrühren! Nach einer Viertelstunde abschmecken und eventuell ein wenig nachsalzen.
Dann hacken Sie noch schnell die Petersilie, mit der Sie den Chorizo-Stew bestreuen, wenn Sie diesen in Suppentellern oder Schalen angerichtet haben.
Servieren Sie das Gericht mit knusprigem Brot – der Sud will aufgetunkt werden! Die RED empfiehlt einen trockenen Cava dazu, den wir nicht im Hause hatten, der aber ganz hervorragend dazu passen dürfte.
Olé!