Der Palmkohl, italienisch Cavalo nero, ist eine Gemüsekohl-Art, die ein bisschen wie langblättriger Wirsing (Länge wie Mangold) ausschaut. Wir haben diesen interessanten Kandidaten auf dem Gemüsestand unseres Vertrauens (Markus Weyel, Viktualienmarkt, Abt. I, Stand-Nr. 7) entdeckt und mussten sofort ausprobieren, wie er schmeckt. Bei Markus gibt es immer spannende Gemüse- und Obstsorten, er ist darauf spezialisiert. Markus und seine Truppe beraten auch Ahnungslose gerne. Gehen Sie hin! Fragen Sie!
Unser Büschel Palmkohl haben wir ganz simpel mit Olivenöl, Schalotten und Knoblauch zubereitet und mit Spaghetti serviert. Zuerst wird der Kohl ordentlich gewaschen, abgetropft und anschliessend in feinere Streifen geschnitten. Zwei kleinere Schalotten und eine Zehe jungen Knoblauch schälen wir und schneiden diese ebenfalls klein.
Dann braten wir die Schalotten und den Knoblauch in reichlich Olivenöl auf mittlerer Temperatur an, bis diese glasig sind. Jetzt kommt der Palmkohl hinzu, kräftig mit Meersalz salzen, etwas frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer hinein und nun eine ganze Weile auf kleiner Flamme schmoren lassen. Mindestens 20, eher 30 Minuten, denn der Cavalo nero braucht seine Zeit, sonst ist das Ergebnis zäh, und das wollen wir natürlich nicht. Geben Sie durchaus auch noch etwas Olivenöl hinzu, der Palmkohl saugt.
Wir haben unseren ersten Palmkohl mit Spaghetti und frisch geriebenem Parmesan serviert. Das Gemüse schmeckt kräftig und dabei leicht süßlich. Das ist entwicklungsfähig, deshalb planen wir bereits weitere Einsatzmöglichkeiten: zum Beispiel mit Rosinen geschmort (ohne Knoblauch), mit Orangenzesten und Zimt als Beilage zu Wild oder sogar als würzige Hülle für Krautwickerl (norddeutsch: Kohlrouladen).