Unverhoffte Geschenke zwingen an den Kochtopf. Gestern bekamen wir von unserer Lieblingsmarktfrau Trixi (bester Gemüsestand auf dem Viktualienmarkt!) rund 2,5 Kilo reife Dattelino- und Romanelli-Tomaten geschenkt, die sie so nicht mehr verkaufen können. Bestes Material für einen richtigen feinen Sugo, der noch am selben Abend gekocht wurde. Neben den Tomaten verwendeten wir reichlich frische Kräuter (Rosmarin, Salbei, Thymian und Basilikum sowie zwei große (oder drei, vier kleine) Lorbeerblätter, gutes Olivenöl, zwei Chilischoten, einen schönen Schluck Rotwein, Meersalz, getrockneten Oregano und 6-7 Zehen jungen Knoblauchs.
Im Prinzip kocht sich ein Sugo von selbst, aber Geduld müssen Sie schon haben – es dauert nämlich eine ganze Zeit.
Zunächst waschen wir natürlich unsere Tomaten und befreien sie von ihren Stengeln. Die Blütenansätze haben wir in unserem Fall dran gelassen, würden wir aber bei großen Tomaten herausschneiden. Während die Dattelinos und Co. in einem großen Sieb abtropfen, schälen wir den Knoblauch und waschen die Kräuter. Kleingehackt werden nur der Thymian und ein Zweig vom Rosmarin. Das Gros der Kräuter kommt nämlich einfach in Büscheln in den Topf und darf im Ganzen mitkochen.
Ist alles vorbereitet, stellen wir einen großen Topf (wir brauchten Anfangs zwei) auf den Herd, geben 2-3 Esslöffel Olivenöl und die Knoblauchzehen (im Ganzen) hinein und lassen das Öl bei mittlerer Temperatur kurz heiss werden. Dann werfen wir die Lorbeerblätter und die Chilischoten (im Ganzen) hinein, rühren einmal um, und geben die Tomaten hinzu. Diese lassen wir ein paar Minuten angehen und mischen dann die Kräuterbüschel unter die Dattelinos und Romanelli, wofür ich immer einen Holzlöffel verwende.
Nun soll das Ganze erst einmal in Ruhe aufkochen, wobei sich die ersten Tomaten bereits verflüssigen. Zwischendurch immer mal umrühren und die Temperatur herunter drehen, es sollte leicht vor sich hin köcheln und nicht in der Gegend herumspritzen. Nach einem Viertelstündchen salzen wir mit reichlich Meersalz (1 Esslöffel für den Anfang) und geben grosszügig getrockneten Oregano (2-3 Esslöffel) hinzu sowie einen grosszügigen Schluck Rotwein (1/8 Liter darf es sein). Noch ein Schuss Olivenöl dazu, umrühren, Deckel drauf (legen Sie den Holzlöffel dazwischen) und dann köcheln lassen. Und zwar mindestens 1,5 besser zwei Stunden auf kleinster Flamme.
Zwischenzeitlich gucken wir immer mal nach, rühren um und schmecken ab. Eventuell ein bisschen nachsalzen.
Ist der Sugo fertig (leicht dickflüssig, das Ganze ca. zur Hälfte eingekocht), nehmen wir unseren Topf vom Herd, fischen mit einer Gabel die großen Kräuterbüschel und den Lorbeer heraus (wegwerfen!) und pürieren die Tomatensauce gründlich durch. Auskühlen lassen und (bei dieser Menge) ein paar Portionen einfrieren. Den restlichen Sugo haben wir uns heute mit Spaghetti gegönnt, und ich verrate sicher nichts Neues, wenn ich hier sage, dass selbstgekochte Tomatensauce in einer ganz anderen Liga spielt.
Kochschüler aufgepasst: Diesen Sugo bekommt jeder hin. Der Geschmack ist aber im Gegensatz zum Fertigprodukt so unvergleichlich wunderbar, dass Sie damit jede Saucen-Kreation aufwerten. Einfach mal ausprobieren!